Stille
Kannst Du es ertragen
ohne nach Erfolg zu jagen
ganz für Dich zu sein und ohne Tun,
von der Arbeit einmal ruhn?
In die Stille Dich begeben,
aufzugeben alles streben
nach Gesellschaft und dem Lärm,
von Geräuschen nah und fern?
Was hörst Du, wenn Du bist alleine?
Bist Du dann mit Dir im reinen?
Nimmst Du wahr das Licht der Sonne?
Sind Blumenwiesen Deine Wonne?
Hörst Du den Wind dann in den Bäumen?
Kannst Du unter Bäumen träumen?
Bist Du eins mit der Natur,
oder schaust Du auf die Uhr,
weil die Zeit in Deinem Nacken
Dir flüstert: „Kuchen backen,
Wäsche bügeln, Hausputz machen?“
Es gibt ja noch so viele Sachen,
die erledigt werden wollen.
Die Stimme flüstert: „ich muss sollen“.
„Ich kann nicht einfach stille sitzen
und mich freu‘n an Tannenspitzen“
Schwups, die Stille ist gegangen;
Ich weiß mit ihr nichts anzufangen.
Ich habe Angst mich wahrzunehmen,
mich einfach mal zurückzunehmen.
Was alles würde ich erfahren?
Hab ich in meinen Lebensjahren
gar vergessen, wer ich bin?
Was der wahre Lebenssinn?
Hab ich vor lauter Eile und der Hast
den Sinn des Lebens gar verpasst?
Vergaß ich, auf mein Herz zu hören,
ließ von anderen mich betören?
Wenn wir in die Stille gehen,
werden wir die Schönheit sehen
von uns selbst, von unserem Wesen.
Wir werden in den Blumen lesen,
die Vögel hören und den Wind.
Wir werden staunen wie ein Kind,
wenn der Schnee auf seine Weise
die Erde zudeckt, sanft und leise.
Die Stille öffnet uns ein Tor;
sie öffnet Augen und das Ohr
zu sehen, hören, was denn wichtig
und was wirklich null und nichtig
anzuseh’n ist für das Leben.
Wonach sollen wir denn streben?
ist: es gibt ja gar nichts zu begehren.
Das wahre Glück, es liegt im Sein.
Erkenne Mensch, dass Du bist rein.
Du bist so rein wie die Natur;
vergiss die Zeit und auch die Uhr.
Geh in die Stille und hör hin,
was des Lebens wahrer Sinn.
Erfahre Dich und lausch‘ den Bäumen
und fange einfach an zu träumen.
Geh in den Wald, tanz auf der Wiese,
erschaffe Dir Dein Paradiese.
Die Stille wird Dir dabei helfen
zu sehen Gnome, Zwerge, Elfen.
Die Stille bringt Dich in Dein Herz;
sie zeigt Dir Freude und den Schmerz,
den im Leben Du erfahren
auf Deinem Weg, den Lebensjahren.
Lass einfach gehen, was Dich plagt;
hör auf Dein Herz, wenn es Dir sagt:
„ich brauch nichts wollen und nichts Tun,
ich darf nun endlich einmal ruhn;
genießen jeden Augenblick
der Stille, die mich bringt zurück,
zum wahren Sein, zu meinem Wesen.
Dank für alles, was gewesen.
Jetzt bin ich froh, mit mir im Reinen
als Teil des Großen, Ganzen, Einen.
Urusla Irrgang