Ein satirisches Märchen? Von Ralf Prengel 1 - Die Geschichte von der Plünderland-Verschwörung oder wie man tausend Milliarden Plünderos veruntreut! Es war einmal ein Land, das nannte man Plünderland. Plünderland war nicht das einzige Land auf der Welt. Andere mächtige Länder sahen, dass Plünderland immer größer und stärker wurde. Also führte man zwei große Kriege mit Plünderland. Plünderland verlor die Kriege und die Sieger teilten es unter sich auf. Danach gab es Plünderland Ost und Plünderland West. Im Plünderland Ost wurde die sozialistische Planwirtschaft eingeführt und im Plünderland West die kapitalistische Marktwirtschaft. Beide Systeme dienten auf ihre Art und Weise dazu, die Bevölkerung in einem ständigen Existenzkampf zu halten und langfristig durch Mangel gefügig zu machen. Damit sich die Systeme nicht vermischen konnten, ließen die Götter der Welt mitten im geteilten Plünderland eine Stahlwand errichten. Künftig war die gesamte alte Welt durch diesen Stahlwall in den sozialistischen Osten und den kapitalistischen Westen geteilt. In der sozialistischen Planwirtschaft gab es reichlich billiges Geld und zu wenig nutzbare Güter. Denn Geld wurde nach Belieben vom Staat geschöpft. Die Güter aber wurden nicht nachfrageorientiert, sondern nach einem schlecht funktionierenden Plan produziert. Dadurch gab es einen permanenten Mangel an Gütern. Im kapitalistischen Westen hingegen war es genau umgekehrt. Zwar wurde am Anfang genügend Geld zur Verfügung gestellt und dadurch konnte zunächst auch eine nachfragegerechte Produktion finanziert werden. Doch das privatisierte Kreditgeldschöpfungsmonopol erzeugte im Westen mit der Zeit ein anderes Problem. Durch die permanent steigenden Geldumlaufgebühren, den Zinsen und Zinseszinsen, entstand mit der Zeit eine immer größere Geldknappheit bei der breiten Bevölkerung. Beide Entwicklungen waren von den Göttern der Welt beabsichtigt. Langfristig war eine Zentralisierung aller Macht in der alten Welt geplant. Dazu musste man in den verschiedenen Ländern dieses Teiles der Welt eine einheitliche Währung einführen. Kein Land sollte mehr sein eigenes Geld erschaffen können. Im westlichen Plünderland regte sich ziemlich viel Widerstand gegen die Währungspläne der Götter. Schließlich war der Plündero-West die stabilste Währung in der alten Welt. Andere Länder waren bis dahin weitaus unsolider bewirtschaftet worden und deshalb lag die Verschuldung in Plünderland deutlich niedriger als die anderer großer Alte-Welt-Staaten.