Schildbürgerstreich: „Sozial ist, was Arbeit schafft.“
sozial_ist_was_arbeit_schafft „Alle müssen mehr arbeiten, um mehr Geld zu verdienen“, sagen zumindest die Politiker und diejenigen „Experten“, die man in den Medien zu Wort kommen läßt. Aber Geld entsteht nicht durch Arbeit. Es entsteht durch Schulden. Und „verdient“ wird das meiste Geld auch nicht durch die eigene Arbeit, sondern durch die Arbeit anderer, und zwar durch Zinsen.
Die arbeitsteilige Wirtschaft und der technologische Fortschritt dienen eigentlich dazu, den Menschen die Arbeit abzunehmen. Dies geschieht nun so erfolgreich, daß die Menschen immer weniger arbeiten müssen und die Arbeitslosenquote stets wächst. Das „Problem“ daran ist nur, daß dieser Erfolg nicht zu unserem Finanzsystem paßt, welches permanentes Wachstum von Schulden benötigt. Und für Schulden muß man schließlich arbeiten. Die allseits nachgeplapperte Forderung nach „mehr Arbeit“ unter dem Motto: „Hätte man bloß nicht die Maschinen erfunden, dann hätten wir alle mehr Arbeit.“ ist – genau wie das Märchen von der Rückzahlung der Staatsschulden – einer der dümmsten und lächerlichsten Schildbürgerstreiche, die es je gab.
Waren und Dienstleistungen sind im Überfluß vorhanden. Weniger Arbeit und mehr Freizeit wäre für die meisten Menschen kein Unheil, sondern eine Errungenschaft. Man müßte nur die Verteilung des Nutzens sinnvoll gestalten, und zwar so, daß sich Fleiß wieder lohnt.
Wie viel Zeit hätte man für Familie und Kultur, wenn:
man nicht ständig für Steuern, Abgaben, Miete und Zinsen arbeiten müßte?
die Wirtschaft nicht permanent exponentiell wachsen müßte?
man die vorhandene Arbeit gleichmäßiger verteilen würde?
sich alle Menschen an der nützlichen Arbeit beteiligen würden?
die Pharma-Industrie heilen würde anstatt sich Kunden zu sichern?
unzählige nützliche Erfindungen realisiert werden dürften?
Werbung und Medien die gesamte Bevölkerung nicht permanent manipulieren würden?
man ein Wirtschaftssystem hätte, in dem man nicht regelmäßig alles zerstören müßte, um hinterher wieder Vollbeschäftigung zu haben?
Die Einkommen verhalten sich umgekehrt proportional zum Nutzen, den die Menschen erzeugen. Durch Arbeit in folgenden Bereichen entsteht kein echter Wohlstand:
Finanzsystem
Steuersystem
Rechtssystem
Rüstungsindustrie
Große Teile der Pharma-Industrie
Werbung
Politik
Verwaltungsapparat
und so weiter
Viele unsinnige Arbeiten könnte man in einem vernünftigen Geldsystem ersatzlos streichen. Der Gesellschaft nützt es nichts, wenn sich Millionen von Menschen nur damit beschäftigen, sich gegenseitig durch Werbung für Produkte, die keiner braucht, zu manipulieren, sich durch ungebetene Callcenter-Anrufe und Vertreterbesuche gegenseitig zu belästigen oder sich durch alle möglichen übrigen Gaunereien das Geld abzujagen. Anstatt sinnlose Formulare, Gesetze, Versicherungen, Abmahnungen, Gifte und Gegengifte, CO2-Zertifikate, Waffen, Lügen und sonstige Absurditäten herzustellen, die andere und einen selbst nur drangsalieren, könnte man doch einfach mal die wohlverdiente Freizeit genießen und die über Jahrhunderte geschaffene Technik arbeiten lassen.
In einer Ressourcen-Ökonomie, die nicht ständig wachsen muß, um den Interessen des Geldsystems zu dienen, fallen sinnlose Tätigkeiten ersatzlos weg – und das ist auch gut so, denn wenn eine Arbeit lediglich dazu dient, Arbeit zu schaffen, dann kann die Gesellschaft darauf verzichten! Arbeit, die nicht der Befriedigung von Bedürfnissen dient oder der Menschheit sogar schadet, kann gestrichen werden, wenn das Anrecht auf eine Teilhabe an der geschaffenen Gütermenge erhalten bleibt.
Leider ist dieses Anrecht heute ausschließlich an Arbeit und Geld gekoppelt, egal wie sinnlos oder gar destruktiv die zugrundeliegende Arbeit auch sein mag. Hierin liegt auch einer der wichtigsten Gründe dafür, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Tat finanzierbar ist. Nur muss man dafür aber über den Tellerrand unserer heutigen Systeme hinausblicken und darf nicht damit anfangen, solche Lösungen in Euro zu berechnen. Sie funktionieren nur mit einer Währung, die im Gegensatz zum Euro ohne Staatsverschuldung und ohne Zinsbelastung in Umlauf gebracht wird.
Wie der Ausstieg aus dem Wahnsinn funktioniert, ist schon lange bekannt. Ein schnellstmöglicher Umstieg auf ein nachhaltiges Finanz- und Wirtschaftssystem würde uns die schmerzhafte Endphase des vorhandenen Systems ersparen. Trotzdem halten die Politiker mit allen und zum Teil verfassungswidrigen Mitteln daran fest, denn dieses bietet ihnen Privilegien, die sie sonst verlieren würden. Dabei betrügen und verraten sie das eigene Volk.
Vernünftige Wirtschaftssysteme existieren schon lange in der Theorie. Man könnte zum Beispiel auch die Marktwirtschaft einführen, die es aber nur dann geben kann, wenn auch das Geldsystem marktwirtschaftlichen Mechanismen folgt. Aber solche Alternativen werden von den Nutznießern des etablierten Systems natürlich nicht zugelassen.