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 Weltordnung - Grundeinkommen
*Brigitte* Offline




Beiträge: 2.761

30.09.2012 15:46
RE: Schleichende Enteignung durch Zinsen für Geld aus dem Nichts Antworten

Schleichende Enteignung durch Zinsen für Geld aus dem Nichts

Die Rückzahlung der sogenannten „Staatsverschuldung“, die ja in Wirklichkeit eine Systemverschuldung ist, war niemals beabsichtigt und ist im Finanzsystem auch gar nicht vorgesehen.

Die Verschuldung von Staat, Unternehmen und Privathaushalten war erforderlich, um das von den Banken leistungslos erzeugte Kreditgeld in Umlauf zu bringen. Wollte der Staat seinen Anteil am Schuldenberg reduzieren, müßte er entweder das Geld, das er in Umlauf gebracht hat, zuzüglich Zinsen wieder einkassieren, oder andere müßten sich im selben Ausmaß verschulden.

Theoretisch können sich zwar einzelne Systemteilnehmer entschulden, aber nur auf Kosten anderer, die dann entsprechend mehr Schulden tragen müssten. Alle zusammen können sich niemals entschulden – egal wie sehr sie sich anstrengen – und sie sollen das aus Sicht der Systembetreiber auch gar nicht. Der Zweck dieser Schulden sind die Zinsen, für die die Steuer- und Zinszahler immer mehr arbeiten müssen und sich ausplündern lassen. Steuern und Zinsen sind der Motor für die Umverteilung von Fleißig nach Reich.

Politiker und Ökonomen behaupten zwar immer wieder, das Wachstum der Staatsschulden sei kein Problem, da ja auch die Wirtschaft wachse. Doch abgesehen davon, daß die Wirtschaft nicht ständig wachsen kann, machen sie mit dieser Argumentation einen großen Bogen um den Kern der Thematik. Sie liefern keine Antwort auf die entscheidende Frage, wieso man überhaupt Zinsen dafür bezahlen soll, daß sich in einer Volkswirtschaft Geld im Umlauf befindet.

Die Zinsfrage hat zwar auch etwas mit Ökonomie zu tun, sie ist aber im Wesentlichen eine Frage der Macht. Zinsen können nur dann verlangt werden, wenn jemand mächtig genug dafür ist. Sie bewirken systematisch eine immer schnellere Konzentration der Macht bei denen, die durch das Zinssystem immer mehr Leistungen von den arbeitenden Menschen abschöpfen. Und aus der Tatsache, daß selbst Staaten Zinsen bezahlen müssen, folgt, daß es Kräfte gibt, die mächtiger sind als Staaten.

Die Struktur dieses Systems führt über Jahrzehnte hinweg mit mathematischer Zwangsläufigkeit zu einer schleichenden Enteignung der Völker durch die internationale Hochfinanz. Verliehen wurde stets nur selbst erzeugtes Geld, zurückgezahlt wird mit Grundstücken, Wasserwerken, Elektrizitätswerken, Telefonleitungen, Gesundheitswesen, Post, Bahn, Straßen, Gebäuden und so weiter. Die gesamte Infrastruktur sowie die Arbeitskraft von uns und unseren Nachkommen gehen zwangsläufig und ohne eine echte Gegenleistung in den Besitz der Geldmacht über. Ökonomen bezeichnen diese Enteignung gerne auch als „Privatisierung“ (Latein: privare = berauben).

In der gesamten Geschichte der BRD will noch kein einziger „Volksvertreter“ diesen Zusammenhang erkannt haben. Und erst recht keiner von ihnen hat jemals etwas dagegen unternommen, obwohl genau das ihre oberste Pflicht wäre. Gemäß Amtseid müßten sie doch eigentlich ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden. Dazu später mehr...

Diese wenigen Fakten sind der Kern aller wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme. Jeder, der sich politisch betätigt oder als Wirtschaftsexperte bezeichnen läßt, sollte dieses Basiswissen zuerst verstanden haben, was im Prinzip auch nicht allzu schwierig ist. Nur wer Wirtschaft studiert hat, tut sich damit anfangs etwas schwerer, denn die offiziellen Theorien vernebeln einem komplett die Sicht auf das Wesentliche, nämlich auf die Geldschöpfung und den Zinseszinseffekt.

Zinsen mögen zwar gerechtfertigt werden als Risikoprämie und Preis für das Überlassen von Kapital. Aber in unserem modernen Bankensystem entstehen Zinsen für das Überlassen von Nichts. Allein für die Notwendigkeit, daß ein Staat eine Währung in Umlauf bringt, fallen bereits Zinsen an. Dadurch entsteht eine künstliche Schuldenfalle für alle, die zu wenig Kapital besitzen. Und der Versuch, das nötige Eigenkapital durch ehrliche Arbeit aufzubauen, wird durch die Zinsen und unser leistungsfeindliches Steuersystem im Keim erstickt.

Liebe sein und Liebe leben!

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